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04.06.2019

VBE: Gute Lernvideos können eine sinnvolle Ergänzung sein

YouTube zum Lernen für die Schule

Anlässlich der heute veröffentlichten Studie „Jugend/YouTube/Kulturelle Bildung“ weist der Verband Bildung und Erziehung (VBE) NRW auf die Chancen und Gefahren von Lernvideos auf YouTube hin. „Wir begrüßen Wege, die zum Lernen motivieren. Gute Lernvideos können eine sinnvolle Ergänzung sein. Sie sind leicht verfügbar und können immer wieder angeschaut werden. Allerdings ersetzen sie keine individuelle Förderung, die Nachfragen zulässt. Es ist auch nicht immer leicht zu erkennen, ob ein Video seriös produziert ist. Damit Kinder und Jugendliche das erkennen können, brauchen Schulen eine Stärkung der Medienkompetenz, die wiederum nur mit einer flächendeckenden Stärkung der Ressourcen gelingen kann“, fordert Stefan Behlau, der Landesvorsitzende des VBE NRW.

Fast die Hälfte der Befragten (47 Prozent) finden YouTube für die Schule wichtig bis sehr wichtig. Schülerinnen und Schüler suchen gezielt nach Inhalten und orientieren sich dabei stark an ihren Freunden und Influencern. „Als Orientierung wäre eine bekannte und anerkannte Liste mit qualitativen Empfehlungen für Schülerinnen und Schüler, für Lehrkräfte und Eltern sehr hilfreich. Doch so eine Liste muss ständig aktualisiert und die Auswahlkriterien müssen wohl überlegt getroffen werden. Einige Empfehlungen für Videos und Apps lassen sich schon jetzt im Netz finden, etwa auf der Seite der Landesanstalt für Medien NRW“, erklärt Behlau.

Nach der Studie wünscht sich die Mehrheit der Jugendlichen eine stärkere Rezeption, Reflexion und Produktion von Webvideos in der Schule. „Für Jugendliche sind solche Plattformen weit mehr als bloßer Zeitvertreib. Das beobachten wir und das versuchen Lehrkräfte bestmöglich zu nutzen. In einigen Schulen produzieren Lehrkräfte mit ihren Klassen bereits gemeinsam Erklärvideos. Naturwissenschaften und Medienkompetenz etwa lassen sich auf diese Weise stark miteinander verbinden. Videoplattformen und Apps sind selbstverständlich im Alltag der Jugendlichen und der Lehrkräfte, nur leider noch zu selten in der Schule. Ursache ist allerdings nicht die Motivation der Pädagoginnen und Pädagogen, sondern unzureichende Ressourcen. Das zeigen auch unsere Umfragen zum Thema. Die Welt ist längst digital, doch die Schule oft noch analog. Der Digitalpakt ist jetzt eine erste finanzielle Starthilfe. Wichtig ist, dass die Investitionen in Bildung unter der Berücksichtigung der nötigen Konzepte, Ausstattung und Fortbildungen erfolgen. Sehr gerne setzen Lehrkräfte auch mal spontan ergänzende Videos ein, doch es fehlen ausreichend Geräte. Sind Geräte vorhanden, können Schülerschaft und Lehrkräfte nicht an allen Standorten problemlos auf das Internet zugreifen. Sowohl schnelles Internet als auch W-Lan stehen längst nicht in allen Klassen- und Fachräumen zur Verfügung“, erklärt Behlau.

 

Die Ergebnisse der Studie des Expertengremiums „Rat für Kulturelle Bildung“ erhalten Sie hier.

Die VBE-Umfrage „Digitalisierung und digitale Ausstattung“ erhalten Sie hier.

Empfehlungen der Landesanstalt für Medien NRW


Pressemitteilung 47-2019
Unsere aktuellen Pressemitteilungen:
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11.12.2019
VBE: Inklusion ist die Aufgabe aller Schulformen

Die aktuell vom Schulministerium veröffentlichten Daten geben einen Einblick in die Ausgangslage der Neuausrichtung der Inklusion. Für die Umsetzung der Inklusion ist zunächst eine Bündelung der Ressourcen vorgesehen. Nach den vorgelegten Daten ist an 786 weiterführenden Schulen das Gemeinsame Lernen zum Schuljahr 2019/20 eingerichtet worden. Schwerpunktmäßig wurden Haupt-, Real, Sekundar- und Gesamtschulen Schulen des Gemeinsamen Lernens.

06.12.2019
VBE: Das ist doch keine Überraschung

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03.12.2019
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„Ein klarer Abstand zu den Spitzenreitern und weit entfernt von Chancengerechtigkeit – die Ergebnisse spiegeln die Bildungspolitik wider und sind nicht überraschend. Wir hoffen, dass PISA ein Ansporn für mehr Engagement und weniger Sonntagsreden ist. Helfen würde die Stärkung aller Schulformen. Der Fokus der Bildungspolitik liegt zu sehr auf den vermeintlich höchsten Schulabschluss“, erklärt Stefan Behlau, Landesvorsitzender des VBE NRW, anlässlich der heute vorgestellten PISA-Ergebnisse.

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